Mittwoch, 3. Oktober 2012

modern fairytale

Salut, tout le monde!
Es ist doch klasse, wenn der Nationalfeiertag auf einem Mittwoch liegt und man Mittwoch, Donnerstag und Freitag freikriegt und im Anschluss das Wochenende ist! Muaha. 
Gestern hab ich aber eine Erkältung bekommen und gedacht, jetzt kann ich einen Großteil meines langen Wochenendes übern Zaun hängen. Aber ich hab so viel Tee getrunken und mich geschont (chhhhhrrrr), dass ich gesundheitlich wieder fast ganz aufm Damm bin. Heute hab ich eine Mütze gehäkelt, oder zumindest damit angefangen. Zum Rundenmarkieren benutze ich einen Ohrring von mir (ich weiß- sehr seltsame Idee, aber der lag da so attraktiv auf meinem Nachttisch und er macht sich ganz gut!), der hellblau ist und glitzert, das passt total gut zu den Rottönen der Wolle, deshalb überlege ich mir jetzt, ob ich blaue Steine auf die Mütze machen soll..... mal sehen. 
Eine weitere Idee, die mir heute kam ist, mein Zimmer mal wieder umzustellen.  
Warum nicht? Ich mag solche Veränderungen :) 
Bei den diesjährigen Projekttagen im Sommer war ich im Projekt "Moderne Märchen". Wir haben Märchen, die es schon gibt neu geschrieben und ein bisschen moderner gemacht, wie aus dem Projektnamen schon hervorgeht. 
Kennst du das Märchen <<Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen>> 
Naja, ich habe daraus "Von einer, die auszog, das Fürchten zu lernen" gemacht. 
Hier ist mein Modernes Märchen: 
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Von einer, die auszog das Fürchten zu lernen

 In einem fernen Städtchen nahe dem Meer lebte vor langer Zeit eine Familie mit drei Töchtern. Die älteste war klug und schön, die zweite  war sehr tüchtig und schlief nie länger als bis sieben. Die jüngste Tochterhatte vor nichts Angst. Weder vor wilden Tieren, noch vor seltsamen Gestalten in der Nacht, die mit lauter Stimme Laternenpfosten anbrüllten und aus Frust über die ausbleibende Antwort gegen die Tür des Hauses traten. Nicht einmal vor dem dunklen Wald im Westen des Landes bekam sie Angst, obwohl bei jedem anderen allein beim Wort „Wald“ das große Zittern einsetzte und die schauerlichsten  Geschichten über ebendiesen Wald kursierten. So erzählten sich die Leute zum Beispiel,, es hause ein riesiges Ungeheuer im Wald, dessen Blick ausreichte, um einem Menschen einen unglaublichen Harndrang zu bescheren, der ihn schleunigst aus dem Wald laufen ließ. Die Bevölkerung nannte das Untier „Bernd“ (So hatte der erste Mensch geheißen, dem das Unglück eines Zusammentreffens mit dem Ungeheuer widerfahren war.) Nun fand es das Mädchenäußerst seltsam, dass es das Gefühl der Angst nicht für nötig hielt, sie zu beschleichen und sie sagte sich:“ Es kann doch nicht angehen, dass alle Welt beim Anblick eines Löwen anfängt zu schreien, wegzurennen oder ihnen wenigstens ein kalter Schauer über den Rücken rennt und ich nichts anderes verspüre als das Bedürfnis, dem Löwen über das samtene Fell zu streichen.“ Fest entschlossen, daran etwas zu ändern zog sie mit dem ersten Sonnenstrahl und einem Trekkingrucksack von dannen. Auf dem Weg fand sie einen blauen Pilz, den sie achselzuckend einsteckte, als er in verschiedenen Nuancen zu leuchten begann und komische Geräusche machte, bis sie einen Ast hineinsteckte.  Außerdem begegnete sie einem Schamanen, der mit Federn bedeckt im Kreis hüpfte und exotisch klingende Geräusche zum Besten gab. Da er dem Mädchen äußerst vertrauensvoll erschien, klagte sie ihm ihr Leid. Seine grünen Augen (die auf eine seltsame Weise ins uringelbe spielten) funkelten, als er den Pilz sah, der aus ihrem Rucksack ragte und er machte ihr ein Angebot: Angst gegen Pilz. Das klingt fair, dachte sich das Mädchen und händigte ihm das gepfählte Ding aus, wofür sie einen Stein bekam. Um die Magie der Angst freizusetzen müsse man lediglich um den Stein herumlaufen, erklärte ihr der Schamane. Sie lief weiter, bis sie an ein kleines Haus kam. Eine Frau öffnete ihr die Tür. Nach einiger Zeit hatten die beiden ausgemacht, dass das Mädchen für eine Weile bleiben durfte, dafür aber täglich in der Mühle mitarbeiten musste. Schon bald wurden dem Mädchen zwei Dinge klar. Erstens: Der Schamane hatte sie hintergangen. Der Stein tat, was ein Stein tun muss und was alle Individuen dieser Art gewöhnlicherweise auch tun: Nichts. Keine Angst regte sich in ihr. Zudem hatte sie sich zum Deppen gemacht, als sie um den Stein herumgerannt war. Zweitens war sie für die Arbeit in der Mühle derart ungeeignet, da sie bisher nur als Bürokraft gearbeitet hatte und immer niesen musste, wenn sie das Mehl in die Säcke schaufelte. So verabschiedete sie sich und ging ihres Weges. Plötzlich stolperte sie und schlug der Länge nach hin. Auf dem Weg lag leblos der Schamane. Wenn man ihn so betrachtete erweckte er den Eindruck, als habe er gerade den Macarena getanzt. Neben dem gefiederten Burschen lag ein angebissener Pilz, der lustig leuchtete. Etwas ratlos stand das Mädchen daneben bis sie schließlich dekorativ Gänseblümchen auf seinem Gesicht drapierte, den Pilz wieder in die Tasche steckte und weiterging. Als sie über eine Wiese lief, fand sie sich schon wieder in der waagrechte. Verärgert darüber stand sie auf und besah, was sie diesmal zu Fall gebracht hatte. Es war ein Prinz. Aha!, dachte sich das Mädchen interessant, was hier alles so herumliegt.  Da meldete sich der Prinz zu Wort und wollte wissen, wer ihm eben so derbe in die Seite getreten hatte. Das Mädchen und der Prinz sahen sich an und beschlossen, gemeinsam weiterzuziehen. Auf dem Weg verstanden sie sich immer besser und das Mädchen merkte, wie sehr sie den jungen Mann mochte. Dem Prinzen schien es mit ihr ähnlich zu gehen. Da es in diesem Land Gang und Gebe war, dass der Heiratsantrag von der Frau ausging, war es an dem Mädchen, ihre Sympathie als Erste einzugestehen. Da plötzlich geschah es: Bei dem Gedanken an das Bevorstehende kroch ein bisher unbekanntes Gefühl in ihr hoch, das sie ganz ausfüllte und ihr Herz schneller schlagen ließ. Doch es währte nicht lang, denn dieses Gefühl wurde sogleich von der Freude erschlagen. Der Freude, endlich Angst zu empfinden. Der Prinz und das Mädchen feierten Hochzeit. (Aus der Königsfamilie erschien niemand, da der Prinz sich zuvor mit seinem Vater zerstritten hatte. Es ging darum, dass der Prinz den Hofnarr aus dem Schloss gejagt und zu seinem Vater gesagt hatte, der Hofnarr sei ein gefiederter Betrüger. Aber das tut nichts zur Sache.)  Von nun an lebten der Prinz und das Mädchen in einem Haus auf der Wiese, auf der sie ihn aufgesammelt hatte, glücklich und einigermaßen zufrieden, bis er den mittlerweile blassrosafarbenen Pilz in ihrer Tasche fand und hineinbiss, worauf der Prinz tot zu Boden fiel und aussah, als habe er gerade Macarena getanzt. 
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Bis zum nächsten Post dann! liv :)

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